La Palma ist die nordwestlichste der Kanarischen Inseln, die vor allem wegen ihrer landschaftlichen Vielfalt einzigartig ist, und jedem Naturliebhaber das Herz höher schlagen lässt. Auf nur 706 qkm finden sich hier bizarre schwarze Lavalandschaften im Süden, immer-grüne Lorbeerwälder im Norden, alpine Gipfel wie den Roque de los Muchachos, Kiefernwälder, schwarze Strände zum Baden und mit der Caldera de Taburiente der größte Senkkrater der Welt.
Trotz dieser beeindruckenden Vielfalt ist La Palma, von ihren Bewohnern liebevoll „Isla Bonita“ genannt, vom Massentourismus verschont geblieben. Bis auf Los Cancajos am Flughafen und Puerto Naos auf der Westseite gibt es hier keine klassische touristische Infrastruktur, und selbst hier fällt diese im Vergleich zu den anderen Inseln eher spärlich aus. Die Kanaren bieten das ganze Jahr frühlingshafte Temperaturen. Der stetig wehende Nordostpassat sorgt für ein meist mildes feuchtes Klima im Osten von La Palma. Auf der Westseite ist es meist sonnig, da der von Norden nach Süden laufende Bergkamm der Cumbre Vieja und der Cumbre Nueva mit seinen teilweise über 2.000 m hohen Gipfeln, die Wolken staut und abregnen lässt. Im Westen ist dann oberhalb von El Paso häufig der beeindruckende „Wolkenwasserfall“ zu bestaunen.
Ganz La Palma ist Weltbiosphärenreservat. Das Zentrum bildet hierbei der Nationalpark „Caldera de Taburiente“. Von der Inselregierung wurden zahlreiche Wanderrouten angelegt und ausschildert. Hierzu finden sie rechts unter „wandern“ einen Link, der zu einer Seite „Senderosdelapalma“ führt. Diese wurde vom Cabildo Insular angelegt. Hier finden sie, auch in deutscher Sprache, Informationen zu den einzelnen Wanderwegen, auch bezüglich des Schwierigkeitsgrades und der Dauer. Sie werden auch darüber informiert welche Routen momentan geschlossen sind. Diese Warnungen sind ernst zu nehmen, immer wieder ist es in der Vergangenheit vorgekommen, dass Wanderer aufgrund von Erdrutschen oder schlechtem Wetter verunglückt sind. Sollten sie nicht auf eigene Faust loslaufen wollen, gibt es auf der Insel verschiedene Anbieter von geführten Wandertouren. Diese kosten zwar Geld, haben auch den Vorteil, dass sie von einem fachkundigen Wanderführer begleitet werden, der ihnen die Landschaft sowie Flora und Fauna erklären kann.
Auch Radfahrer, vor allem Mountainbiker, kommen auf La Palma auf ihre Kosten. Falls sie nicht ihr eigenes Rad mitbringen möchten, können sie sich auch bei verschiedenen Anbietern ein Rad ausleihen. Häufig bieten die Verleihstationen auch geführte Touren an. Auch für ambitionierte Sternenbeobachter hat die Insel einiges zu bieten. Hier stehen nicht nur einige der größten Teleskope der Erde, sie können auch auf eigene Faust den Nachthimmel erkunden, da es auf der Insel so gut wie keine „Lichtverschmutzung“ gibt, und der Himmel die meiste Zeit wolkenlos ist.
Mit ihren ca. 80.000 Bewohnern ist La Palma vor allem eine landwirtschaftlich geprägte Insel. Vor allem der Anbau der Bananen, hier „platanos“ genannt, und geschmacklich in einer ganz anderen Liga wie die deutsche Supermarktbanane, sorgt für den Lebensunterhalt vieler Palmeros. Aber auch Avocados und Wein gedeihen hier gut, und werden, vor allem für den kanarischen Markt produziert. Die landwirtschaftliche Ausrichtung und der fehlende Massentourismus sind der Grund, dass La Palma immer noch eine Insel der Einheimischen ist. Somit hat der Urlauber hier die Möglichkeit das normale Leben der Palmeros kennen zu lernen. Die meisten Bars und Restaurants sind auf Einheimische ausgelegt, bebilderte, verschiedensprachige Speisekarten vor dem Lokal findet man hier eher selten, und diese sollten eigentlich auch eher abschrecken. Dafür sind die Preise aber auch „palmerisch“, ein kleiner Kaffee kostet im Normalfall 90 Cent, ein Glass Hauswein 1 Euro und ein Bier 1,50 Euro. Wenn sie es dann noch schaffen, in gebrochenem Spanisch zu bestellen und es nicht voraussetzen, dass sie mit englisch oder gar deutsch überall durchkommen, sind sie meist herzlich aufgenommen und werden schon bei ihrem nächsten Besuch freundlich begrüßt. Man braucht sich auch nicht scheuen mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen, das geht zur Not auch mit Händen und Füssen. Die Palmeros sind meist sehr offen, wenn man ein bisschen Interesse zeigt und sich nicht abkapselt. Nach einer solchen Unterhaltung kann es gut sein, dass ihr Kaffee schon von ihrem Gesprächspartner, ohne dass sie es überhaupt mitbekommen haben, bezahlt wurde.